Ulf Sölter ab 1. April 2022 Direktor des Mainzer Gutenberg-Museums

Der promovierte Kunsthistoriker Ulf Sölter wird neuer Direktor des Mainzer Gutenberg-Museums. Nach verschiedenen Stationen im Museums- und Wissenschaftsbereich war Sölter zunächst von 2014 bis 2019 als stellvertretender Direktor des Clemens Sels Museums Neuss tätig. Seit Sommer 2019 verantwortete er als Direktor des Gustav-Lübcke-Museums der Stadt Hamm zahlreiche Ausstellungen. Der 49-jährige Museumsfachmann folgt auf Annette Ludwig, die Mitte März zur Klassik-Stiftung Weimar wechselt. Das Gutenberg-Museum hat jährlich bis zu 140.000 Besucher aus aller Welt und zählte vor der Coronavirus-Pandemie zu einer der wichtigsten Touristenattraktionen in Mainz. Sölter wird das Gutenberg-Museum durch eine herausfordernde Interims- und Neubauphase führen. Im Mai 2022 soll der internationale Architektenwettbewerb starten, im September könnte der Siegerentwurf feststehen. Der Umzug in das Übergangsdomizil ist für Ende 2023 geplant. Im Interview erklärt er, was von ihm erwartet werden kann, was ihn qualifiziert und worauf er sich freut.

Was können wir von Ihnen in der neuen Position erwarten?

Einen Museumsneubau von Beginn an in verantwortlicher Position begleiten zu dürfen, begreife ich als einmalige Chance. Museen sind dynamisch, sie entwickeln sich hinsichtlich ihrer Funktion und ihren Aufgaben. Mein Ziel ist es, das Gutenberg-Museum weiter in der Stadt zu verankern und zu einem lebendigen Dritten Ort werden zu lassen.

Wo liegen Ihre Stärken und was waren bisher interessante berufliche Stationen in Ihrer Vita in Bezug auf diese Stelle?

Um der Herausforderung, das Gutenberg-Museum in eine erfolgreiche Zukunft zu führen, begegnen zu können, bedarf es neben der Freude an der Aufgabe vor allem einer breiten Qualifikation. Meine Eignung für die Leitungsstelle ergibt sich in meinen Augen daraus, dass ich zentrale, für das Gutenberg-Museum relevante Arbeitsbereiche an anderer Stelle ausfüllen konnte und somit wichtige Erfahrungen gesammelt habe. Als Direktor und stv. Direktor war ich in Führungsverantwortung und habe über Jahre die komplexe Vermittlungsarbeit an einem Museum organisiert. In Forschungs- und Ausstellungsprojekten im In- und Ausland habe ich mit Universitäten und anderen Häusern kooperiert.

 

Worauf freuen Sie sich am meisten bei Ihrer neuen Stelle?

Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit den neuen Kolleginnen und Kollegen, die einzigartige Sammlung, die Stadt Mainz und darauf, ein Museum, das mir viel bedeutet, in eine neue Zukunft zu führen. Außerdem ist es mir ein großes Anliegen, die einzigartigen Originale nicht nur den Mainzer Bürgerinnen und Bürgern, sondern auch einem überregionalen und internationalen Publikum zugänglich zu machen. Im Fokus steht die lebendige Vermittlung von Inhalten und die Ansprache insbesondere junger Menschen.

Außerdem ist der Neubau eine große Chance, Themen wie Nachhaltigkeit, Barrierefreiheit, Digitale Transformation und der Öffnung hin zur Stadtgesellschaft große Beachtung zu schenken.